Havanna-Stadt mit zwei Gesichtern

Als ich 2015 das erste mal Cuba besuchte hörte ich von den Menschen in Santiago oft, dass in Havanna nur Snobs lebten und die weite Anreise, immerhin 11 Stunden mit dem Bus, sich nur bedingt lohnen würde. Da mein Kumpel schon zigmal in Cuba war und sich die Strapazen nicht antun wollte, habe ich auch überlegt, es sein zulassen. Zum Glück habe ich mich dann  doch anders entschieden. Wie hört sich das denn auch an?  Ich war in Cuba, aber nicht in Havanna....?

Mir gefällt die widersprüchliche Seite der Stadt-frisch sanierte Gebäude stehen neben abbruchreifen Baracken, teilweise in völlig abgedrehten Farben , die an den pastellfarbenen Malkasten in der Schule erinnern. Dazu noch diese coolen Oldtimer-überall sind sie in der Stadt zu sehen und ständig schrauben die Cubaner an den Karren rum.

Die Menschen auf den Strassen und in den zahlreichen Bars  und Parks vermitteln zudem den Eindruck,  das hier noch alles relaxt zugeht und die Zeit stehen geblieben ist. Bloß keinen Streß aufkommen lassen scheint das Lebensmotto der Karibikbewohner zu sein. Beide Male wohnte ich in Havanna Centro, wobei der Begriff  Centro irreführend ist, denn man befindet sich dort eher im östlichen Teil der Stadt. Dennoch kann man von dort recht zügig ins Zentrum gelangen und ein Spaziergang an der Atlantikküste entlang hat auch etwas.