Cienfuegos

Der Weg nach Santiago ist weit, auch oder gerade von Havanna. Ausweislich meines Reiseführers beträgt die Fahrzeit mindestens 11 Stunden, die ich mir in der vollen Länge nicht geben wollte. Also entschied ich mich für einen Zwischenstopp in Cienfuegos, die Stadt mit dem einzigen Triumpfbogen in ganz Cuba. Mächtig stolz wäre man darauf in der Stadt- sagt auch mein Reiseführer. Da ich keine Lust hatte auf 860 unendliche Viazul Bus Kilometer musste ich diverse Zwischenstopps auf den Weg nach Santiago einbauen. Ich entschied mich dann für Cienfuegos und Trinidad. Sicher, dort war ich auch schon vor vier Jahren, aber mir ist die Stadt aufgrund ihres Traumstrandes sowie der angenehmen Atmosphäre in Erinnerung geblieben. Trinidad wurde als Perle der Karibik beschrieben, Cienfuegos als Perle des Südens. Also irgendwas wird ja dran sein denk ich mir, da auch der Strand in Cienfuegos höchsten karibischen Ansprüchen gerecht sein soll. Nebenbei mal in eigener Sache- es fällt mir etwas auf die Nerven jedes mal Cienfuegos zu schreiben. Mangels Böcke darauf kürze ich den Namen jetzt eigenmächtig ab und verwende stattdessen die Abkürzung "Cfgos". Ich hoffe man sieht mir das nach und keiner der 160.000 Einwohner kommt auf die Idee mir das krumm zu nehmen. Ich musste in Cfgos feststellen, das jener legendärer Triumphbogen Reparaturarbeiten unterzogen wurde. Nicht das ich das grundsätzlich schlimm finde, aber der sich unmittelbar unter dem Meisterwerk befindliche Laster störte  daß  Foto imho schon empfindlich. Irgendwie haben Franzosen und Spanier seinerzeit ihre Finger mit im Spiel gehabt als das Bauwerk installiert wurde. Der Bogen steht im José Martí Park und wurde 1902 zur kubanischen Unabhängigkeit errichtet. Da die Einheimischen ihre Parks mögen findet man sie hier auch zu allen möglichen Tageszeiten. Letztendlich wirkte der Triumphbogen für mich wenig aufregend und auch etwas unplaziert und verloren  am Ausgang des Parks. Meine Unterkunft in Cfgos war bei einer wirklich netten Familie. Die Dame des Hauses kümmerte sich rührend um meine Verpflegung, das alleine hätte mehr als nur einen  zwei Tägigen Aufenthalt dort verdient gehabt. Zum Frühstück bekam ich neben den üblichen Früchten wie Papayas, Annanas und Melone noch Sandwiches und Spiegeleier auf den Tisch präsentiert. Der Kühlschrank der Familie war zudem mit mehreren Biersorten bestückt, ich sollte lediglich angeben wie viele Dosen draufgegangen sind....Gerne! Ich habe mich insbesondere mit dem Junior der Familie sehr gut verstanden, der für kubanische Verhältnisse eher ungewöhnlich- ein großer Metal Fan ist. Auch die Verabschiedung war super herzlich,  ich habe mich dort einfach pudelwohl gefühlt.                                                                                                                                                                              Der Strand in Cfgos wirkt aufgeräumt und übersichtlich, fast so, als ob sich die Menschenmassen bewusst von dort fern hielten. Freie Liegen gibt es zuhauf unter den schattenspendenden Palmen, des weiteren wird man auch nicht durch aufdringliche Menschen behelligt, die einem unbedingt etwas aufzwängen wollen. Ob der Strand besser ist als der in Trinidad ist echt Geschmackssache, wie ich finde.